Aktion am Klinikum Mannheim: Gleicher Tarifvertrag für Alle!

“Gleicher Tarifvertrag für Alle!“ – Entsprechende Forderungen an den Mannheimer Gemeinderat

Der DGB hat einen Zukunftsdialog „Reden wir über…“ gestartet.  Der DGB Kreisverband Mannheim beschäftigt sich in diesem Rahmen mit dem Thema Tarifbindung.

Der DGB Mannheim hat zum offiziellen Projektstart am Montag, den 7. Oktober 2019 im Rahmen einer Info-Aktion für die Beschäftigten der Klinikum Mannheim Dienstleistungsgesellschaft die StadträtInnen des Mannheim Gemeinderats vor den Eingang des Klinikums eingeladen. Vom Gemeinderat erschienen stellvertretend für ihre Fraktionen Reinhold Götz (SPD), Stefan Fulst-Blei (SPD), Hanna Böhm (LI.PAR.TIE) und Chris Rihm (CDU).

 

Der DGB schreibt in seiner Einladung:

Der Stadt als Arbeitgeber und Auftraggeber kommt hier natürlich eine Vorbildfunktion und besondere Verantwortung zu. Die Tarifbindung für die Beschäftigten der Stadt ist sicher auch für Sie eine Selbstverständlichkeit. Wir finden, das sollte auch für die Tochtergesellschaften und ihre „Enkeltöchter“ gelten.

 

Hintergrund ist die zwischenzeitliche Ausgliederung vieler Dienstleistungen, die vormals unter dem Dach des Klinikums geführt wurden. Ver.di schreibt: Ein Krankenhaus, aber zehn verschiedene Arbeitgeber – das ist heute keine Seltenheit mehr. Seit Jahrzehnten werden Einrichtungen des Gesundheitswesen unter Kostendruck gesetzt. In vielen privatisierten Einrichtungen kommt dazu die Gewinnerwartung der Eigentümer. Die Folge sind permanente Umstrukturierungen zur Kosteneinsparung. Nach und nach wurde die früher ganzheitliche Organisation der Gesundheitseinrichtungen zerschlagen. Viele Tätigkeiten wurden an Tochter- und externe Firmen vergeben.

Neben vermeintlich patientenfernen Tätigkeiten wie Küche, Labor, Reinigung, Zentralsterilisation, Wirtschaftstransport oder Haustechnik sind inzwischen auch immer neue Berufsgruppen betroffen: Stationsassistent*innen, Hol- und Bringdienst, mancherorts auch Physiotherapeut*innen und Pflegekräfte.“

Am Klinikum Mannheim arbeiten inzwischen ca. 700 Beschäftigte für die KMD Klinik Management Dienstleistungen GmbH.

Die Betriebsräte der KMD, Christof Kramer und Andreas Rink, wiesen daraufhin, dass der zur Zeit angewandte Tarifvertrag der Gebäudereinigung um bis zu 40% niedriger liegt als der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Außerdem gibt es keine betriebliche Altersvorsorge.

 

Am 17. Oktober gibt es für die Beschäftigten eine Betriebsversammlung. Hierbei soll dann diese soziale Ungerechtigkeit thematisiert werden. Betriebsrat und ver.di fordern die Rückkehr zum TVÖD.

Roland Schuster