Hausbesetzung im Jungbusch: Zwischenbilanz nach Gesprächen mit der Stadt
Mannheim. Das Stadtpolitische Bündnis WGDS? zieht nach den Gesprächen mit der Stadt am Montagnachmittag eine gemischte Zwischenbilanz. „Wir haben uns in den Gesprächen von der Stadt ernst genommen gefühlt. Diese hat uns ihre Pläne, die sie im Jungbusch verfolgt dargelegt. Uns ist jedoch nicht klargeworden, wie sie so der aktuellen Aufwertungsspirale Herr werden möchte“, so die Sprecher*innen des Bündnisses Eva Schmitt und Christopher Lobin. „Wir haben daraufhin unsere Position zu den aktuellen Entwicklungen deutlich gemacht und unsere Ideen zur Nutzung der Hafenstraße 66 vorgestellt.“
Es habe Einigkeit geherrscht, dass weiterer Wohnraum im Jungbusch benötigt werde. Dieser Einsicht folgend, soll eine Wohnnutzung des Hafen66, wie ihn die Besetzer*innen nennen, geprüft und dem Gemeinderat vorgestellt werden. „Wir als WGDS? begrüßen diese Initiative und werden Sie kritisch begleiten.“, so Eva Schmitt. Ganz konkret habe man dem Bündnis zugesagt, es beim Ausarbeiten eines detaillierten Nutzungs- und Finanzierungskonzepts, das den Bedürfnissen des Stadtteils gerecht wird, zu unterstützen. „Wir wollen nun schnell über das Offene Stadtteiltreffen (OST) eine Gruppe finden, die diesen Prozess verbindlich begleitet“, ergänzt Christopher Lobin. Dazu seien alle herzlich eingeladen, die sich an diesem Prozess beteiligen wollen. Außerdem gelte dieses Angebot auch für andere Initiativen und Gruppen, die sich vorstellen könnten, dort ein integratives Wohnprojekt ins Leben zu rufen. „Als stadtpolitisches Bündnis ist es uns wichtig, dass dort Wohnraum für Menschen entsteht, die Interesse am Stadtteil haben und diesen in seiner Vielfalt repräsentieren sowie erhalten wollen. Diesen Prozess haben wir am Wochenende angestoßen und werden ihn unabhängig davon, ob wir selber dort einziehen, weiter begleiten.“
Bündnis WGDS Mannheim
Hintergrund: Protest gegen Gentrifizierung: Hausbesetzung im Jungbusch endet friedlich