Während bundesweit Tausende von Bürgern und Bürgerinnen gegen rechtsextreme, rechtsradikale Aufmärsche auf die Straße gehen, ist Kandel weiter im Tiefschlaf [mit Bildergalerie]
(jb) Das ist nicht unbedingt der Passivität der Menschen in und um Kandel geschuldet, sondern auch an einer Kreisverwaltung Germersheim, die jegliche Gegenproteste versucht im Keim zu ersticken und somit einen solchen fast unmöglich macht. Da gibt es schon mal Auflagen, die bei näherer Betrachtung so was von unverhältnismäßig sind. Im Gegenzug lässt man das rechtsextreme männerdominierte Frauenbündnis Kandel ohne größere Probleme gewähren und wird von den Verantwortlichen mutmaßlich regelrecht hofiert.
Da ist es auch völlig egal, ob bei diesen rechten Demonstrationen klare und deutliche demokratiefeindliche Reden geschwungen werden, oder ob es bei den letzten Aufmärschen zu mehreren Rechtsverstößen und Festnahmen gekommen ist.
Da gibt es einen Stadtrat in Kandel, der trotz massiver Bedrohungen gegen Bürgermeister Volker Poß nicht in der Lage ist, sich geschlossen hinter diesen Mann zu stellen. Dass es auch besser und vor allem gemeinsam geht, zeigen Städte wie Landau, Neustadt a.d.W, Mannheim und Heidelberg, wo man aus der Kommunal- Politik gemeinsam auf die Straße geht. Hier wird ein deutliches und kraftvolles Zeichen gesetzt. Gerade in einer Demokratie ist es jetzt umso wichtiger eng zusammenzustehen, egal welcher Partei man angehört. Davon ist Kandel meilenweit entfernt.
Am Wochenende war bereits der 13te Aufmarsch des rechtsextremen männerdominierte Frauenbündnisses Kandel, diesmal hatte sich Marco Kurz eine Strecke mitten durch eine ruhige Siedlung „ausgesucht“.
Als Konsequenz der ständigen Einschränkungen der Kreisverwaltung Germersheim (Gegenprotest in Hör- und Sichtweite) sahen sich Gegendemonstranten gezwungen, ihren Protest auf ihre privaten Grundstücke zu verlagern. Somit war sichergestellt, dass man diesmal seinen Unmut direkt an diese Menschen adressieren konnte, die seit Monaten Kandel terrorisieren.
Anwohner hatten entlang der Demostrecke Transparente und Plakate wie „Kandel ist bunt, nicht braun“ aufgehängt. Eine private Geburtstagsfeier wurde kurzerhand zu einem Protest gegen rechts umbenannt. Diese privaten Proteste blieben wie auch eine Gegendemo der OAT Karlsruhe und Mannheim, an der ca. 150 Demonstranten teilnahmen, friedlich.
Rechtsverstöße kamen, wie die letzten Male auch, aus der Demo des rechtsextremen Frauenbündnisses Kandel.
Diesmal war selbst der Versammlungsleiter involviert, der während der Demo einen Hausfriedensbruch beging. Ein Videoclip auf der Facebook-Seite von “Wir sind Kandel” zeigt deutlich, wie Marco Kurz ein Hoftor öffnet und direkt auf einen Anwohner in der Birkenstraße verbal losstürmt. Obwohl Bedenken, dass Sympathisanten von Marco Kurz Anschläge auf das Anwesen verüben, wird der Anwohner Anzeige erstatten.
(Video von der Facebookseite Wir sind Kandel, Quelle: https://www.facebook.com/BuendnisKandlerBuerger/videos/273374253493215/)
Trotz der spürbaren gewaltbereiten Anfeindungen und Rechtsverstöße gegen Bürger-und Bürgerinnen an der Demostrecke, durfte diese uneingeschränkt weiterziehen. Hier hätte man durchaus über einen Stopp und Auflösung der Demonstration nachdenken können.
Stattdessen durfte Herr Kurz unmittelbar in der Nähe des bürgerlichen Protestes seine Mikrofonanlage aufbauen und im Beisein von Vertretern der Kreisverwaltung Germersheim weiter die Stimmung anheizen. Deeskalation sieht definitiv anders. UNFASSBAR !!!!!
Konsequenzen gegen weitere Demos von rechts bleiben abzuwarten. Abzuwarten bleibt auch, wann es von verbalen zu weiteren gewalttätigen Übergriffen an Kandeler BürgerInnen kommt. Diese gab es ja bereits am 3.3.2018.
Mehrere Anzeigen gegen Teilnehmer der „Frauenbündnis“-Demo erstatteten auch andere Kandeler BürgerInnen. Ohne Zustimmung wurden sie von Demonstranten abfotografiert, als sie protestierend in ihren privaten Höfen standen. Diese Bilder wurden dann mehrfach auf verschiedenen „RECHTSEXTREMEN“ Facebook-Profilen gepostet.
Auch gab es wieder massive Anfeindungen gegen Journalisten, auch an einem Vertreter der KIM. Mittlerweile ist es zum Alltag geworden, dass auf rechten Demos Journalisten verbal und körperlich angegriffen werden.
An der rechtsextremen Demo nahmen laut Polizei ca. 300 Teilnehmer teil. Die Gegendemonstration bezifferte die Polizei zusammen auf 250 Teilnehmer.
Text: jb | Foto: jb & eb
Bildergalerie
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