Ein Park für Rosa Luxemburg!
Ein ganz besonderes Geschenk für Rosa Luxemburg zu ihrem 150. Geburtstag am 5. März kommt aus dem Mannheimer Stadtteil Almenhof. Dort ist ein beschaulicher, bisher namenloser Park jetzt ganz offiziell Rosa-Luxemburg gewidmet. Er liegt – etwas versteckt – an der Seite der Karl-Marx-Straße.
Die gut 200 Gäste der Geburtstags- und Einweihungsfeier konnten sich locker über den Park verteilen, um den Reden und dem beeindruckenden Kulturprogramm zu lauschen, das die Schauspielerinnen Bettina Franke und Ragna Pitoll (NTM) und der Liedermacher Bernd Köhler gestalteten.
Der neue Baubürgermeister Ralf Eisenhauer würdigte in seiner Ansprache Rosa Luxemburg als „schwierige Ahnfrau“ für SPD und KPD. Sehr berührend war der ganz persönliche Beitrag von Zahra Deilami, Mannheims Gleichstellungsbeauftragter. Im Gefängnis des iranischen Mullah-Regimes 1979 machten Rosa Luxemburgs Texte ihr und anderen Inhaftierten Mut und stärkten den Glauben an Freiheit.
Gabi Pieri, Mitstreiterin der Initiative Frauenwege im Almenhof, berichtete, wie es überhaupt dazu kam, dass dieser Park vom Gemeinderat jetzt nach Rosa Luxemburg benannt wurde. Bisher – und das sind 100 Jahre – werden in diesem Stadtteil nur Männer der 1848er Revolution und Sozialisten geehrt. Die Initiative “Frauenwege” setzt sich seit drei Jahren in zähen Auseinandersetzungen dafür ein, dass genau hier bisher namenlose Wege und Plätze auch nach revolutionären Frauen benannt werden.
Mit dem Rosa Luxemburg Park ist ein guter Anfang gemacht.
Die nächste Benennung steht für den Platz zwischen den Bunkern in der August-Bebel-Straße an. Er soll der 48er-Revolutionärin Lisette Hatzfeld gewidmet werden. Weitere Benennungen sind angedacht, denn es gab – für manche überraschend – viele Frauen, die sich für die Verbesserung der Verhältnisse einsetzten.
Barbara Ritter