1. Mai 2022 in Mannheim: Die traditionelle Demo der Gewerkschaften ist zurück [mit Bildern und Video]
„In alter Tradition“ fand dieses Jahr wieder die Demonstration der Gewerkschaften zum 1. Mai mit anschließendem Fest auf dem Marktplatz statt. Nach dem Auslaufen der Auflagen zur Pandemie waren die Veranstalter*innen guter Dinge, die traditionelle Demo wieder aufleben zu lassen. Das Motto in diesem Jahr: GeMAInsam Zukunft gestalten!
Das frisch gewählte Präsidium des DGB Kreisvorstand, Ralf Heller, Sabine Leber-Hoischen und Axel Larivière begrüßte am Gewerkschaftshaus, von wo aus sich der Demonstrationszug über den Ring und durch die Planken auf den Weg zum Marktplatz machte. Vorne liefen Vertreter*innen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften, gefolgt von Stadträt*innen und Bundestagsabgeordneten der Parteien SPD, Grüne und Linke.
Es schloss sich ein Block der Gewerkschaftsjugend an, der mit Lautsprecherwagen, kreativen Schildern und Transparenten nicht zu übersehen war. Weiter ging es mit dem von Transparenten umschlossenen Antikapitalistischen Block. Am Wasserturm machte dieser mit Feuerwerk auf seine staats- und kapitalismuskritischen Forderungen aufmerksam („konnten wir unsere Wut über die Ausbeutung von Mensch und Natur im Kapitalismus Ausdruck verleihen“).
Videodokumentation zum 1. Mai 2022 in Mannheim auf dem Youtube-Kanal des DGB Nordbaden: https://youtu.be/ZgP6V-7ibIk
Am Marktplatz begrüßte die Band ewo² (Bernd Köhler, Joachim Romeis, Laurent Leroi) die Demonstration mit Arbeiterliedern und politischen Songs. Hauptredner auf der Bühne war in diesem Jahr Ralf Sikorski von der IG BCE. In seinem Plädoyer für Fortschritt und Gerechtigkeit sprach er sich dafür aus, gesellschaftliche Veränderungen als Chance zu begreifen. Digitalisierung, Globalisierung, Kampf gegen Klimawandel und die Transformation der Gesellschaft müssten von den Gewerkschaften aktiv mitgestaltet werden. „Wir stehen nicht an der Seitenlinie“, so Sikorski. In Betriebsräten, Personalräten, Aufsichtsräten und Politik müssten Gewerkschafter*innen das Land sozial, ökologisch und demokratisch zum Besseren verändern.
Der Marktplatz war wieder voller Stände der gewerkschaftlichen, politischen und sozialen Organisation der Stadt, die sich mit dem DGB verbunden fühlen. Für Aufsehen sorgten eine Aktion der GEW „Wir sind keine Packesel“ zur Belastung von Lehrkräften und ein szenisches Theater der Gewerkschaftsjugend, bei dem sich vorgestellt wurde, wie im Jahr 2030 unsere Gesellschaft aussehen könnte – mit oder ohne Gewerkschaften. Zahlreich vertreten waren auch die ver.di Kolleg*innen aus dem Fachbereich Sozial- und Erziehungsdienst, die sich aktuell im Tarifkampf befinden und zu Warnstreiks in der kommende Woche aufrufen. (cki)
Bildergalerie
mit Bildern von Helmut Roos