Demo in Mannheim: “Lützi bleibt in Erinnerung!”

Teilnehmer*innen der Demo, zu der “Parents for future” aufgerufen hatte

“Solange die Kohle noch im Boden ist, haben wir nicht verloren”, brachte eine Rednerin die Stimmung auf den Punkt. Eine Woche nach der Großdemo in Lützerath, eineinhalb Wochen nach der Räumung des kleines Ortes am Rande des Kohletagebaus Garzweiler 2, gab es erneut eine Demo in Mannheim, um auf die Geschehnisse in Nordrhein-Westfalen hinzuweisen. Diesmal hatte die Initiative “Parents for future” aufgerufen und sie bekamen von zahlreichen weiteren Organisationen Unterstützung.

Die Demo begann mit einer Kundgebung am Wasserturm. In Redebeiträgen wurde in Situation am rheinischen Braunkohlerevier dargestellt und Kritik an der Zusammenarbeit zwischen dem Energiekonzern RWE und der schwarz-grünen Landesregierung geübt. Diese sei auch verantwortlich für den Polizeieinsatz, der letztes Wochenende zahlreiche verletzte Klimaaktivist*innen zur Folge hatte. Mit den Entscheidungen der Politik sei es nicht mehr möglich, das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkomms einzuhalten. Nun müsse alles dafür getan werden, die Erderwärumung wenigstens unter 2 Grad zu halten.

Die Demo zog über Planken, Breite Straße bis zum Alten Messplatz. Die Teilnehmer*innen riefen die von den Klimademos bekannten Parolen. Besonders deutlich kam nun Kritik an den regierenden Parteien dazu: “Wer hat uns verraten – Sozialdemokraten, wer war dabei – die grüne Partei, wer verrät uns eh – die FDP”.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von Extinction Rebellion, die mit ihrem Banner voraus liefen. Redebeiträge gab es außerdem vom Bündnis Mannheim Kohlefrei. Ein Sprecher kritisierte die Versäumnisse der MVV bei der Energiewende. Investitionen würden beispielsweise in gasbetriebene Kraftwerke gesteckt, statt in erneuerbare Energien. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats sei ein bereits abgeschalteter Kraftwerksblock des Kohlekraftwerks GKM wieder in Betrieb genommen worden. Das sei keine Energiewende, das sei leider nur ein “weiter so”.

Eine Sprecherin von Fridays for Future erinnerte an die Proteste in Lützerath. Auch aus Mannheim seien viele dort gewesen und hätten sich den prügelnden Polizisten entgegen gestellt. “Sie wollten uns klein kriegen, aber wir wachsen jeden Tag weiter”.

Unterstützer*innen der Demo kamen auch von den Scientists for Future, von Health for Future, vom NABU und von der Seebrücke Mannheim. (cki)

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