Demo fordert „Freiheit für Öcalan“
Am 28.01.2017 demonstrierten etwa 300 Menschen aus der kurdischen Community für die Freiheit des seit 18 Jahren inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan. Die Demoroute verlief nur eine kurze Strecke von Neckartor bis Alter Messplatz. Dort fand eine Kundgebung mit Reden in deutscher und kurdischer Sprache statt. Neben der Situation Öcalans wurde auch die aktuelle Entwicklung in der Türkei thematisiert.
Zur Demo hatte der Kurdische Kulturverein Mannheim/Ludwigshafen aufgerufen. Die Veranstalter zeigten sich mit der Teilnehmerzahl zufrieden. Es ginge darum, eine regelmäßige Präsenz auf der Straße zu zeigen, um das Anliegen der Kurd*innen sichtbar in der Öffentlichkeit zu halten. Deshalb fanden in den vergangenen Monaten bereits ähnliche Veranstaltungen in Mannheim statt.
In einem Redebeitrag von NAV-DEM (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland) wurde die Aufkündigung der Verhandlungen zwischen Vertretern der türkischen Regierung und Öcalan bedauert. Der Regierung Erdogan passe der Friedensprozess nicht ins politische Programm. Daher habe sie die Eskalation gesucht. 2015 sei nach einigen Jahren der Entspannung und Hoffnung der Bürgerkrieg in den kurdischen Gebieten erneut entflammt. Der Gefangene Öcalan sei seitdem völlig isoliert, so dass nicht einmal Anwälte mehr zu ihm dürften. Erst im September habe ihn sein Bruder sehen dürfen.
Für die Veranstalter ist Öcalan der Schlüssel zu einem Friedensprozess in der Türkei, der das Leiden der Menschen in den kurdischen Gebieten beenden könne. Doch die AKP-Regierung setze weiterhin auf Eskalation. In den kurdischen Gebieten würden täglich etwa 30 Menschen bei den Konflikten ihr Leben verlieren. Dazu kämen die Verhaftungen der kurdischen Politiker*innen und die massiven Angriffe auf die Pressefreiheit. Um das Thema auch weiterhin in der Öffentlichkeit zu halten, sei ein „langer Marsch“ bis nach Strasbourg geplant, der am 5. Februar mit einer Kundgebung am Mannheimer Hauptbahnhof beginnt.
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(zu flickr/ckifts)
