„Denkmäler können wegschauen, Menschen nicht!“ – Erneuter Aktionstag der Initiative Seebrücke
Um auf die weiterhin dramatische Situation auf den Fluchtrouten über das Mittelmeer hinzuweisen, führte die Mannheimer Ortsgruppe der Initiative Seebrücke erneut einen Aktionstag in der Innenstadt durch. Denkmälern am Schloss, in den Kapuzinerplanken, auf dem Schillerplatz, in der Augustaanlage und im Jungbusch wurden organgefarbene Tücher umgehängt, das Erkennungszeichen der Seebrücke. Damit soll Öffentlichkeit für das Anliegen geschaffen werden, Mannheim als sichere Hafenstadt auszurufen. Bereits 35 deutsche Städte haben eine solche Erklärung unterzeichnet. Im Oktober vergangenes Jahr erklärte sich Heidelberg nach einer entsprechenden Resolution des Gemeinderats zum sicheren Hafen.
Die Pressemitteilung der Initiative Seebrücke:
Die europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten ließen vergangene Woche mehr als 100 Menschen im Mittelmeer ertrinken. Zivile Seenotretter*innen werden seit Monaten kriminalisiert, ihnen wird das Anfahren in sichere Häfen verweigert und das Innenministerium unter Seehofer ignoriert die Angebote von über 30 deutschen Städten, Menschen aufzunehmen.
Anlässlich dieses Versagens der europäischen Politik banden Aktivist*innen der Aktionsgruppe Seebrücke Mannheim am Samstag, den 26.01.19 historischen Denkmälern in Mannheim Trauer – und Augenbinden um. Die Denkmäler trauern um jedes einzelne Menschenleben, das durch unterlassene Hilfeleistung im Mittelmeer ertrunken ist und halten den verantwortlichen Politiker*innen den Spiegel vor. Die Augenbinden appellieren daran, nicht die Augen vor dem Sterben vor unsere Haustüre im Mittelmeer zu verschließen.
Die Aktionsgruppe Seebrücke Mannheim fordert deswegen den Oberbürgermeister Peter Kurz und den Gemeinderat der Stadt Mannheim auf, sich aktiv zu den Menschenrechten zu bekennen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und Mannheim als eine sichere Hafenstadt auszurufen.
Weitere Infos: https://seebruecke.org
(Seebrücke Mannheim)