Stabil zusammenstehen! – 16. Kongress gegen Rechts

Am 17. Mai 2025 fand im Kaisergarten in der Mannheimer Neckarstadt der 16. Kongress gegen Rechts unter dem Motto „Stabil zusammenstehen!“ mit etwa 80 Teilnehmenden statt. Eingeladen hatte das breite Bündnis Mannheim gegen Rechts, das zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen, Initiativen, Gewerkschaften und politische Gruppen umfasst. Im Mittelpunkt des diesjährigen Kongresses standen die vielfältigen Wege des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen die erstarkende Rechte – lokal, digital und im Alltag. Gerade in einer Zeit, in der autoritäre Antworten auf gesellschaftliche Krisen weltweit an Zulauf gewinnen, setzt das Bündnis ein klares Zeichen für demokratische Werte, Solidarität und eine gerechte Gesellschaft.

Benjamin Winkler von der Amadeu Antonio Stiftung eröffnete den Kongress mit seinem Vortrag „Zivilgesellschaft in autoritären Zeiten – Womit muss gerechnet und wie kann reagiert werden?“ und unterstrich eindrucksvoll, wie wichtig Widerstand und klare Haltung gegen die extreme Rechte gerade jetzt sind:

„Es ist wichtig Widerspruch zu leisten – sei es im Netz, in der Familie, im Betrieb oder im Verein. Rechte Narrative und Begriffe dürfen nicht weiter normal und unantastbar bleiben. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu bilden, zu informieren und zu lernen, wie man aktiv sein kann. Sprecht Menschen an, die sich schon engagieren, und tretet Bündnissen oder Gruppen bei.“

Die anschließende Diskussion und sechs praxisorientierte Workshops zeigten, wie breit das Engagement aufgestellt ist:

● Der DGB Mannheim präsentierte konkrete Ideen für betriebliche Initiativen gegen den Rechtsruck und rief zur Diskussion über gewerkschaftliche Strategien auf.
● VOLT Mannheim und die Linksjugend beleuchteten Gefahren im digitalen Raum und betonten die Notwendigkeit, achtsam und kritisch im Netz unterwegs zu sein.
● Der Arbeitersportverein Mannheim ermöglichte in einem aktiven Workshop praktische Übungen für zivilcouragiertes Handeln in Alltagssituationen.
● Die Interventionistische Linke Rhein-Neckar analysierte Angriffe auf feministische Errungenschaften und diskutierte Verteidigungsstrategien dagegen.
● Das Orga-Team von Mannheim gegen Rechts initiierte eine Selbstverständnis-Debatte: Wie verstehen wir uns als Bündnis – und wo wollen wir hin?
● Eine gemeinsame Vernetzungs-AG der Grünen Mannheim und der Naturfreunde entwickelte Vorschläge für eine intensivere Zusammenarbeit und Zukunftsstrategie innerhalb des Bündnisses.

Benjamin Winkler, Amadeu Antonio Stiftung

Ein wiederkehrendes Thema war der Umgang mit Menschen, die die AfD wählen. Hier wurde offen und kontrovers diskutiert und letztlich appelliert: Gespräche müssen auf Augenhöhe stattfinden, um fruchtbar zu sein. Benjamin Winkler ergänzte:

“Nehmt Euch Zeit, die Angriffe und Strategien der Rechten zu analysieren, zu verstehen und die Folgen für Euch und andere zu erkennen. Plant gemeinsam, wie ihr Euch wehren und schützen könnt und geht in die Offensive, indem ihr eigene Themen setzt und bearbeitet. Versucht dabei, anschlussfähig an alle Menschen zu sein, die im Falle einer rechten Regierungspolitik Not leiden würden.”

Der Kongress unterstrich, dass politische Debatten nicht nur in Expert*innenkreisen geführt werden dürfen. Der Diskurs müsse in die Breite der Zivilgesellschaft getragen werden, so die Veranstalter*innen. Zum Abschluss konnten sich alle Teilnehmer*innen über die Inhalte der Workshops austauschen und vernetzen – ein lebendiger Ausklang eines bewegenden und empowernden Tages.

Pressemitteilung Bündnis Mannheim gegen Rechts