Leserbrief: Einkaufsmetropole Mannheim – wohin des Weges? …
Es wird davon gesprochen, dass in der BRD 60.000 Einzelhandelsgeschäfte in der Zukunft nicht mehr existieren können. Das dürfte auch ein Stück weit Mannheim und die Metropolregion berühren.
Die Einzelhandelskaufleute haben sich zu fragen: Was können wir mehr aufbieten, was Online-Händler nicht vermögen? Das Einkaufen mit attraktiven Erlebnissen vor Ort immer wieder neu zu gestalten? Bei manchen HändlerInnen geschieht das schon – Im Sommer kostenloser Trinkwasserautomat oder eine Ecke zum Verweilen besonders für ältere KundInnen. Kinderecke uvam.
Fachliche Kundenberatung, die in vielen Geschäften durch billige Hilfskräfte leider immer weniger gewährleistet wird. Nur Geschäfte – machen? Das zieht so nicht mehr. Selbst dort, wo es nur noch billig zugeht. Beispiel: Breite Straße ab Marktplatz bis zur Kurpfalzbrücke.
Die Einkaufsstraßen von Mannheim (dazu zählt auch die Kunst-Straße) in Flaniermeilen verwandeln. Mehr Vorfahrt für die BesucherInnen statt vor allem freie Fahrt für den individuellen Autoverkehr. Und der steht nur allzu oft im Stau, wobei die AnwohnerInnen das so ertragen müssen.
Wie will da Mannheim kostspielige Wohngebiete in der Innenstadt erstellen, wo es sich lohnt mit Familien gerne hinzuziehen?
Kostenloses Parken mit Vergütung der Parkscheine. Vollgeparkte Straßen durch den Bau von weiteren Tiefgaragen vermindern. In manchen Städten geschieht das schon wie Speyer, Neustadt, Villingen oder Straßburg. Oft liegen die Straßen nach Einkaufsschluss oder an Sonn- und Feiertagen in Mannheim verlassen, ja, wie ausgestorben da .
Eine Aufgabe für Hotels und Restaurants vor Ort wird es sein, hier neue Impulse für einen Besuch in die City mit einzubringen. Das darf nicht allein der Stadt oder dem Einzelhandelsverband überlassen werden.
Nur die Planken zu verschönern, das wird für die Zukunft nicht ausreichen, um Kunden das Einkaufen gegenüber dem Versandhandel wirklich schmackhafter zu machen.
Manfred Fischer, 05.01.2017