Seebrücke Demo bringt wieder viele Mannheimer*innen auf die Straße [mit Bildergalerie und Video]
800 Menschen demonstrierten für Seenotrettung und sichere Häfen
Die unwürdigen Zustände an Europas Grenzen und besonders die auf dem Mittelmeer werden von der Politik weiterhin ignoriert. Was die einen versuchen auszusitzen, wollen andere auf der Straße ändern – so rief die zweite Demonstration der Seebrücke Mannheim erneut zahlreiche Demonstrant*innen auf die Straße.
Zur Auftaktkundgebung am Alten Messplatz berichtete Florian Schulte, der auf dem Rettungsschiff „Lifeline“ als Arzt aktiv war, von seinen Erfahrungen auf dem Meer und stellte klare Forderungen: „Wir wollen, dass die Politik die große Mehrheit anhört, die Humanität und Freundlichkeit will, anstatt Hass und Rassismus. Was ist das für ein christliches Abendland, das Werte wie Nächstenliebe vergisst und in dem es ein Verbrechen sein soll, Menschen vor dem Ertrinken zu retten?“
[Videobeitrag bei Youtube: https://youtu.be/RL_3W5cUdF0]
Der Demonstrationszug, der neben der Initiative Seebrücke wieder von vielen Bündnissen und Gruppen, wie Aufstehen gegen Rassismus Rhein-Neckar, Interventionistische Linke, Die Linke / SDS, Die Partei und weiteren unterstützt wurde, bewegte sich im Anschluss durch die Breite Straße. Viele kreative, wie auch eindringliche Botschaften auf Schildern und Bannern bewegten Passant*innen zu spontanen Solidaritätsbekundungen.
Gökay Akbulut (MdB Die Linke) wies während der Schlusskundgebung auf die Fluchtursachen hin, benannte als Beispiel die absurde EU-Wirtschaftspolitik, die afrikanische Länder mit billigen Produkten überschwemmt – das Problem ist also Hausgemacht – sie forderte eine Beendigung dieser existenzvernichtenden Politik.
Die Pressesprecherin der Initiative Seebrücke sagte: „Es ist schön zu sehen, dass das Sterben auf dem Mittelmeer, trotz nachlassender Medienpräsenz, den Menschen nicht egal ist“.
Dafür sprechen auch die gestiegenen Teilnehmerzahlen, die hoffentlich den Druck auf die Verantwortlichen weiter erhöhen werden, denn nach derzeitigem Stand der Dinge ist eine langfristige Lösung für die zivile Seenotrettung leider nicht in Sicht. Das zeigt auch die aktuelle Meldung über die „Aquarius“. Panama will dem Schiff der NRO „SOS Méditeranée“, mutmaßlich auf Druck Italiens, die Flagge entziehen. So kommt die Debatte um die Kriminalisierung von Seenotretter*innen leider nicht zur Ruhe und die Arbeit der Seebrücke bleibt weiter ein unverzichtbares Sprachrohr.
(Text: dk | Bilder: dk, jb | Video: cki)
Bildergalerie
[ngg_images source=”galleries” container_ids=”41″ display_type=”photocrati-nextgen_basic_thumbnails” override_thumbnail_settings=”0″ thumbnail_width=”240″ thumbnail_height=”160″ thumbnail_crop=”1″ images_per_page=”100″ number_of_columns=”0″ ajax_pagination=”0″ show_all_in_lightbox=”0″ use_imagebrowser_effect=”0″ show_slideshow_link=”0″ slideshow_link_text=”[Zeige eine Slideshow]” order_by=”sortorder” order_direction=”ASC” returns=”included” maximum_entity_count=”500″]