CSD Rhein-Neckar: 50 Jahre Stonewall – Zusammenhalt wirkt (mit Bildergalerie und Video)
Rund 120.000 Menschen nahmen am Christopher Street Day am 10.08.19 in Mannheim teil. Erinnert haben die CSD-Organistor*Innen mit dem diesjährigen Motto an die gewalttätigen Polizeimaßnahmen gegen Homosexuelle 1969 in New York (USA). Die Schirmherrschaft der Pride in Mannheim übernahmen Klaus Wowereit (regierender Bürgermeister a.D.) und Kerstin Ott (Sängerin und Songwriterin).
CSD-Bewegung wächst – global und auch im Raum Rhein-Neckar
Im Vorjahr zählte man in Mannheim 100.000 Teilnehmer, was eine Zunahme um 7.000 Personen im Vergleich zu 2017 bedeutete. In 2019 konnte das Vorjahr mit plus 20.000 Menschen getoppt werden.
Die Oberbürgermeister aus Mannheim und Ludwigshafen, Dr. Peter Kurz und Jutta Steinruck, sowie Wolfgang Erichson, Bürgermeister in Heidelberg für Umwelt, Bürgerdienste und Integration, machten dieses Zusammenwachsen in der Metropolregion Rhein-Neckar in ihren Grußworten deutlich. Mit etwa 50 Organisationen, die sich am Demozug durch die Mannheimer Innenstadt beteiligten, wurde dieser Trend unterstrichen. Vergleichsweise stabil, mit rund 25 Gruppen, im Vergleich zu den Vorjahren war das Angebot an Infoständen im Ehrenhof.
Video:
Rechter Mini-Protest am Rande
Von den meisten Besucher*innen und Teilnehmer*innen des CSD völlig unbemerkt, ereignete sich auf Höhe des Marktplatzes eine Protestaktion der NPD. Vier Männer, darunter der erfolglose Spitzenkandidat der NPD in Mannheim für den Gemeinderat, Jonathan Stumpf, und Kevin Kießling, Verantwortlicher der rechten „Gelbwesten-Demos“, hielten ein Transparent mit der Aufschrift „Make Mannheim straight again“ hoch. Sie versuchten auch direkt den Aufmarsch zu stören, indem sie mit ihrem Banner in die Menge liefen und provozierten. Die Polizei beschlagnahmte daraufhin das Transparent, kontrollierte die Personalien der vierköpfigen Gruppe und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verdacht des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein.
Ein weiterer Störer agitierte für kurze Zeit auf einer der Treppen von N1. Diesem wurde von Umstehenden jedoch zügig klar gemacht, daß sein Stinkefinger-Protest dort absolut nicht erwünscht war.
Große Bühnenshow
Traditionsgemäß versammelten sich ein Großteil der Demozug-Teilnehmer*Innen zur Abschlussparty im Ehrenhof. Diesmal unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, was jedoch keine nennenswerte Spaß-Bremse bedeutete. Während einer Schweigeminute wurde den weltweiten Opfern von Homo- und Transphobie gedacht.
Diverse Sänger und Bands unterhielten die begeisterte Menschenmenge bis in die späten Abendstunden.
Weitere Bilder des Tages:
(Bericht: Christian Ratz und CKI / Fotos: Christian Ratz u.a. / Video: CKI)