Leserbrief: BSW hat eine friedenspolitische Perspektive
Der Leserbrief bezieht sich auf den vorangegangenen Leserbrief “Widerspruch: Das BSW ist keine linke Partei”
von Manfred Hübner
Ich möchte die Aussage von Roland Schuster unterstreichen, dass es aus friedenspolitischer Sicht wünschenswert ist, dass auch das BSW im neuen Bundestag vertreten ist.
Ich bin nicht mit allem einverstanden, was das BSW und Sahra Wagenknecht sagen, auch nicht zum Krieg in der Ukraine. Allerdings denke ich, dass das BSW in der Friedenspolitik einen sehr wichtigen Aspekt einbringt, der von den meisten anderen Parteien komplett übergangen wird.
Viele Politiker und Journalisten sagen richtigerweise, dass die Ukraine Opfer eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges wurde, und dass sie das Recht zur Selbstverteidigung hat. Sie stellen aber nicht die Frage, wie viele Soldaten auf beiden Seiten, und damit auch auf der ukrainischen Seite, dafür sterben müssen, damit die Ukraine militärisch den Krieg gewinnt, wie es immer wieder gefordert wird. Leben und Gesundheit der Soldaten kommt in der politischen Entscheidungsfindung oft ganz zuletzt.
Deshalb ist es für mich sehr wichtig, dass Sahra Wagenknecht und das BSW überhaupt sagen, dass Krieg an sich eine furchtbare Sache ist, weil jeden Tag Menschen leiden und sterben, vor allem an der Front. Der Schutz von Leben und Gesundheit aller Menschen, gerade auch der Soldaten, soll zentrales Ziel der Friedenspolitik sein, und dafür steht meinem Eindruck nach das BSW.
Seit über zwei Jahren setzen sich Sahra Wagenknecht und ihre Mitstreiter für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine ein, Ihnen wurde entgegengehalten, dass es ein völlig unmögliches Unterfangen sei, Putin zu Verhandlungen zu bewegen. Jetzt zeichnet sich ab, dass es Trump möglicherweise gelingen wird, am Verhandlungstisch ein Ende des Krieges in der der Ukraine zu erreichen.
Wie viele Menschen könnten noch leben, wie viele Verwundungen, Verstümmelungen, körperliche und seelische Traumatisierungen, hätten vermieden werden können, wenn Sahra Wagenknecht sich bereits vor 2 Jahren mit ihrem Ruf nach Verhandlungen hätte durchsetzen können?