Aufnahme von Geflüchteten ist keine Frage von Generosität / Fridays for Future-Streik bewegt 1.300 Menschen in Mannheim (mit Bildergalerie)
27 Mannheimer Institutionen fordern: Mannheim soll sicherer Hafen werden
Die Initiative, ins Leben gerufen von „Save me Mannheim“ und „Seebrücke Mannheim“, und in kurzer Zeit zu einem Bündnis von 27 Mannheimer Institutionen gewachsen, fordern in ihrer Erklärung den Mannheimer Gemeinderat auf, sich dem Bund gegenüber bereit zu erklären aus Seenot gerettete Menschen aufzunehmen.
Vertreten wurde das Bündnis bei der Pressekonferenz, die ganz symbolisch auf einem Schiff stattfand, am 12. April von Miriam Walkowiak (Gewerkschaftssekretärin des DGB Mannheim), Thorsten Papendick (Gesamtelternbeirat der Stadt Mannheim), Bilal Dömnez (Forum der Religionen), Manuel Spagl (Seebrücke Mannheim), Anna Barbara Dell und Nadja Encke (Save me Mannheim) sowie Anne Ressel (Stellvertr. Dekanin der Ev. Kirche Mannheim und Kapitänin der „Wichern“)
Die Vertreterinnen von „Save me Mannheim“ mahnen, Deutschland habe sich durch Grundgesetz, der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und der Genfer Flüchtlingskonvention zur Aufnahme und Schutz von Geflüchteten verpflichtet. Es gibt ein Recht auf Schutz und die Pflicht, dies zu gewährleisten.
Thorsten Papendick wendet sich an Eltern, die die Verantwortung tragen, ihren Kindern Werte wie Mitgefühl und Solidarität zu vermitteln.
Manuel Spagl, der selbst auf der Sea Watch 3 an Rettungseinsätzen teilnahm, erinnert an die Tatenlosigkeit europäischer Staaten die durch ihr Unterlassen die Situation noch verschlimmert: „Es ist an Europa sich klar zu seinen humanitären Werten zu bekennen. Europa beginnt bei uns. Bei den Kommunen, bei den Menschen, allen die dieser Politik widersprechen und sich für ein solidarisches Europa stark machen.
An der Kurpfalzbrücke endete die Fahrt der „Wichern“ zeitglich mit dem Demonstrationszug der „Fridays for Future“ Bewegung – sie zählen mit den Kirchen, Gewerkschaften, dem Nationaltheater, der Abendakademie und vielen weiteren Institutionen und Organisationen zu den Untserstützern der Initiative „Sicherer Hafen Mannheim“
FFF – Fridays for Future in Mannheim
Die Anmelder des Klimastreiks erwarteten tausend TeilnehmerInnen. Tatsächlich nahmen, nach Angaben der Polizei, 1.300 Menschen teil.
Erneut forderten streikende SchülerInnen von amtierenden PolitkerInnen eine klare Haltung zum Thema. Diese blieb bislang in Mannheim, im Vergleich zu anderen Städten, was die Oberbürgermeister angeht, aus.
Lautstark und pazifistisch machten die jungen Menschen auf Ihre Anliegen aufmerksam.
Negativ in Erscheinung trat der OB-Kandidat (Biblis) Ralf Bühler (AfD), der die Zwischenkundgebung am Marktplatz versuchte durch Foto- und Videoaufnahmen zu stören. Handgreiflich wurde der OB-Bewerber gegenüber einem Ordner.
Dem Thema entsprechend hielten RednerInnen motivierende Ansprachen bei der Streikkundgebung. „Schulschwänzer“ konnten keine entdeckt werden, sondern ausnahmslos engagierte junge Menschen, die sich für das Thema erneut stark machten.
SprecherInnen von Fridays for Future im Rhein-Neckar-Raum kündigten weitere Streiks an.
(Bericht und Bilder: Daniel Kubirski und Christian Ratz
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