Nach Brandkatastrophe im Camp Moria (Lesbos): Spendenbereitschaft in Mannheim und Heidelberg ungebrochen stark /Benefizkonzert am 23.9. in HD
Mannheim sagt Ja e.V. sammelt Spendengelder
„In kürzester Zeit hat der Verein Mannheim sagt Ja! mit einem Spendenaufruf für das Nötigste über 2.000 Euro sammeln können. Die Menschen, die im Lager Moria eingepfercht waren und durch den Brand obdachlos wurden, schlafen derzeit im Freien am Straßenrand. Sie mit dem Nötigsten zu versorgen ist das Gebot der Stunde. Wie immer haben sich dabei die Menschen in Mannheim als sehr hilfsbereit gezeigt. Mit dem ersten Spendenbetrag wird zur Finanzierung von 600 Schlafsäcken beigetragen, die bereits auf dem Weg zu den Menschen sind und vor Ort von NGO‘s (Nichtregierungsorganisationen; Anm. d. Red.) direkt ausgeteilt werden.
Der Verein bedankt sich herzlich bei den bisherigen Spender*innen. Die Spendensammlung wird fortgesetzt, um weitere Schlafsäcke und Zelte zu finanzieren.“, wie der Verein in einer Pressemitteilung am 15.09.20 durch den Vereinsvorsitzenden Gerhard Fontagnier verlauten ließ.
„Heidelberg hilft“-Aktion übertrifft alle Erwartungen
Die Privatinitiative von Daniel Kubirski (Freier Fotojournalist) und dem Heidelberger Stadtrat Waseem Butt (HIB-Heidelberg in Bewegung) konnte bis Samstag 19.09.20 Spendengüter und Gelder für „Moria“ sammeln. Die Erwartungen der Macher und deren Helfer, wurden bei weitem übertroffen. Bereits beim KIM-Besuch vor Ort in der Sammelstelle am 17.09.20 war das Ausmaß der eingehenden Spenden eindrucksvoll zu sehen, wie auch die vielen fleißigen Hände beim Verpacken der eingehenden Spenden. Gespendet wurde was in Moria (Lesbos) am dringendsten benötigt wird für die rund 13.000 Menschen, nach dem Vollbrand des menschunwürdigen Flüchtlingslagers, nunmehr meist obdachlos sind:
Decken, PVC-Planen, Schlafsäcke, Iso-Matten, Kleidung (Unterwäsche, Socken, Schuhe usw.), Hygieneartikel, Powerbanks und Desinfektionsmittel, Zelte u.v.m..
Sichtlich bewegt wegen des immens hohen Sachspendenaufkommen zeigen sich die beiden Initiatoren: „Nicht im Traum hätten wir daran gedacht, dass binnen einer Woche eine derartige Menge an Hilfsgütern zusammenkommt. Wir hatten einen Lkw-Transport geplant.“
Jetzt werden es drei Lkw-Lieferungen werden. Diese sollen am kommenden Montag von Heidelberg aus nach Nordrhein-Westfalen fahren. An den Lenkrädern der Lkw’s sitzen sollen, KIM-Informationen zufolge, u.a. Leute der Seebrücke Heidelberg. Am Stützpunkt von Human Plus e.V. werden die Spendengüter logistisch verpackt und auf den Weitertransport nach Lesbos gebracht. So der Plan.
Ermöglicht wurde dies durch unzählige Privatspenden. Auch der Baumarkt Hornbach in Heidelberg spendete Verpackungsmaterialien. Die für den Transport benötigten Lkw`s stellt die Heidelberger Autovermietung ABM kostenfrei zur Verfügung. Zur Deckung der Benzinkosten werden u.a. Geldspenden der Parteien Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen verwendet.
Hilfe für Moria – Benefizveranstaltung zur Unterstützung der Hilfsarbeit auf Lesbos
Am kommenden Mittwoch, 23. September, ab 18 Uhr (Einlass) findet auf der Sommerbühne des Karlstorbahnhof in Heidelberg eine musikalische Benefizveranstaltung (Beginn 19 Uhr) statt.
Folgende Musiker sind angekündigt und werden ohne Gage auftreten:
Singer-Songwriter Dominik Baer, Perkussionist Erwin Ditzner, Jazz- und Weltmusiksängerin Jutta Glaser und Gitarrist Jochen Seiterle, Rapper Muso und das Tutu Toulouse Duo Matthias Paul und Oliver Kuka.
Der Eintritt erfolgt nach dem Prinzip „Spende, soviel du kannst“. Alle Spenden kommen dem Verein „Frankenkonvoi“ (der ebenfalls mit Human Plus e.V. kooperiert; Anm. d. Red.) zugute, der sich seit 2015 in der Ersthilfe für hilfsbedürftige Menschen engagiert.
(Bericht: Christian Ratz mit Pressemitteilungen von Mannheim sagt Ja und Karlstorbahnhof Heidelberg / Fotos: Christian Ratz)