Bus-Tour mit Öcalan-Bibliothek machte auch in Mannheim Station
Seit Anfang Februar touren 22 mobile Öcalan-Bibliotheken durch die europäischen Länder Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, die Schweiz, Griechenland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Großbritannien, zudem durch Kanada und Australien.
Aufgerufen zu dieser Aktion hat die International Initiative Freedom for Öcalan – Peace in Kurdistan. (https://www.freeocalan.org/main)
Das Ziel dieser Aktion ist es, die Ideen und theoretischen Ausarbeitungen von Abdullah Öcalan einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die Texte sind mitnichten „blutdurchtränkt“, wie man bei einem Mann erwarten könnte, der von der Türkei als Terrorist behandelt wird, sondern durchzogen von einem tiefen humanistischen Verständnis.
Ein weiteres Ziel ist es, auf die Isolationshaft hinzuweisen, mit der Abdullah Öcalan seit 22 Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali eingekerkert ist.
Und last but not least geht es auch darum, auf die Unsinnigkeit des PKK-Verbots kurdischer Organisationen, Fahnen und Symbole hinzuweisen. Nach wie vor werden diese seit 1993 verboten und verfolgt.
Station auch in Mannheim
Am 23. Februar machte der Bus für zwei Stunden auch Station auf dem Alten Messplatz in Mannheim. Begleitet von etwa 60 Menschen mit kurdischen Fahnen wurden viele Bücher und Schriften von Öcalan auf einem Tisch präsentiert. Die Bücher konnten von Passanten kostenlos mitgenommen werden. Das Angebot wurde aber nur vereinzelt wahrgenommen. Spenden waren natürlich gern gesehen.
Vorstellung von 2 Büchern
Wir wollen hier stellvertretend zwei Bücher kurz vorstellen:Bus- Tour mit Öcalan-Bibliothek machte auch in Mannheim Station
- „Soziologie der Freiheit“ – Band III des Manifests der demokratischen Zivilisation. Dies ist das neuste Buch von Abdullah Öcalan, das in deutscher Sprache erschienen ist. Es ist in der Reihe der Gefängnisschriften erschienen und im Gefängnis geschrieben. „Öcalan sprengt in seiner Analyse den Rahmen des `wissenschaftlichen Sozialismus´ wie auch der westlichen Soziologie und plädiert schließlich für eine Sozialwissenschaft aus der gesellschaftlichen Praxis: die Soziologie der Freiheit“ (John Holloway). April 2020, 486 S., Unrast-Verlag
- „Das freien Leben aufbauen – Dialoge mit Abdullah Öcalan“ Erstmals findet in deutscher Sprache eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Denken und Schreiben Öcalans und seinem politischen Einfluss statt. In diesem Band sind 22 Autoren und Wissenschaftler vertreten, die Öcalans Schriften untersuchen und debattieren, u.a. Radha D`Souza, David Graeber, Immanuel Wallerstein, John Holloway, Antonio Negri, Norman Paech, Mechthild Exo. Oktober 2019, 336 S., Unrast-Verlag
Denn um was geht es?
Der Kampf der Kurd*innen ist elementar bei der demokratischen Neugestaltung der Türkei sowie der gesamten Region.
Es geht den Kurden, die der PKK zugordnet werden, nicht, wenn das auch immer wieder mal unterstellt wird, um Eigenstaatlichkeit, nein es geht um Demokratie, Geschlechtergleichheit, soziale Gerechtigkeit, Gleichheit der Menschen ob verschiedene Weltanschauung, Religion, Etnie, Nationalität und Geschlecht.
In Rojava ist man dabei, diese Prinzipien umzusetzen. Sie werden „demokratischer Kommunalismus und Konföderation“ genannt.
Öcalan hat diese Prinzipien auch theoretisch in seinen Schriften entwickelt und inspiriert nicht nur Menschen in Kurdistan sondern inzwischen auch weltweit immer mehr Menschen.
„Nach mittlerweile 22 Jahren rückt die Dringlichkeit seiner Freiheit auf der Tagesordnung immer weiter nach oben. Die Situation im krisenhaften Nahen Osten macht seine Freiheit zu einer Notwendigkeit, der nicht länger ausgewichen werden kann“, so stellt der kurdische Dachverband “ KON-MED fest.
(Text: scr – Bilder: db)