Militärische Aktivitäten einstellen und die Coleman-Kaserne freigeben!

Für einen zivilisierten Norden statt Vorratshaltung für Kriegseinsätze und Morden

Erklärung der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und des Friedensplenums Mannheim

Wie einem Artikel des Mannheimer Morgen vom 23. Januar 2015 zu entnehmen ist, wurde die Stadt Mannheim mit der Nachricht konfrontiert, dass die US-Armee die Coleman-Kaserne (Größe 227 Hektar, d.h. etwa das Fünffache des Luisenparks) nicht wie geplant im Februar räumen wird.

Wie für Militärapparate typisch, geben diese ihre Absichten kurzfristig und nur sehr allgemein bekannt. Viele Menschen in Mannheim werden dadurch vor den Kopf gestoßen, insbesondere diejenigen, die sich im Bürger-Beteiligungsprozess für sinnvolle zivile Nutzungsmöglichkeiten eingesetzt haben.

Die vom MM wiedergegebene Begründung der US-Pressestelle in Wiesbaden ist alarmierend. Militärisches Gerät wie Panzer und anderes Infanterie-Gerät sollen in der Coleman-Kaserne zum ständigen Einsatz gelagert werden. Wie es heißt, bis dafür Standorte in Osteuropa gefunden sind. Sie sollen wohl dazu dienen, dass Militäreinheiten mehrmonatige Übungen in Coleman und Europa durchführen können. Außerdem sollen die Waffen im Rahmen des sogenannten European Activity Sets hier für den schnellen Einsatz ständig bereit stehen und sogar weiter aufgerüstet werden.

Angesichts zahlreicher Krisen und Konflikte und insbesondere des Ukraine-Krieges wird deutlich, wie militärisches Denken, Planen und Handeln und das Trainieren mit Kriegsgerät das friedliche Zusammenleben der Menschen erschwert und belastet, bis schließlich der Einsatz der Waffen Menschenleben und Hoffnungen zerstört.

Viele Menschen in Mannheim haben sich für eine Freigabe der US-Kasernen (und auch deutscher Kasernen) eingesetzt, weil sie es unerträglich fanden und finden, dass die US-Armee von Mannheim aus Krieg führt. Unter dem Vorwand, den Terrorismus zu bekämpfen, haben die USA den Irak überfallen und damit den Terrorismus nachhaltig gestärkt. Al-Qaida, Islamischer Staat oder wie immer sich die Terrorgruppen nennen mögen, die den Islam instrumentalisieren, verfügen über Waffen aus der Produktion US-amerikanischer (und anderer) Rüstungskonzerne. Diese wurden mit den Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan auch über Mannheim in den Nahen und Mittleren Osten gebracht.

Die militärisch bedingte Zerstörung des Käfertaler Waldes, die Grundwasserverschmutzung und die langjährige (Hubschrauber-)Lärmbelästigung sowie Verkehrsbelastung und Hubschrauberabstürze haben auch in unserer Stadt Lebensqualität und die Finanzen belastet. Jahrzehntelang war die Stadtentwicklung in Mannheim durch die Militäranlagen eingeschränkt und behindert.

Friedensplenum, 30.01.2015