Covid-19-Pandemie im Rhein-Neckar-Raum: Solidarität stößt auf Fahrlässigkeit
KIM-Reporter waren noch vor den verschärften Allgemeinverfügungen im Rhein-Neckar-Raum unterwegs, um Eindrücke einzusammeln. Unterwegs waren die Berichterstatter am 19. und 20.03.20 in Mannheim, Heidelberg, Frankenthal und Ludwigshafen. Die seit dem vergangenen Wochenende ergangenen verschärften „Kontaktverbote“ sind neben der exponentiellen Steigerung der Krankheitsfälle auch vielmals dem fahrlässigen Verhalten zahlreicher MitbürgerInnen geschuldet, die sich nicht an die zuvor ausgesprochenen Empfehlungen und Anweisungen der Kommunen gehalten haben.
Mannheim (19.3.): Vorbildlich mit Ausnahmen
Sowohl die Stadt Mannheim agierte vorbildlich im öffentlichen Raum. Als auch die Uni-Klinik. Verbotshinweise waren angebracht. Hinweise zum Weg ins Coronavirus-Diagnosezentrum waren gut sichtbar öffentlich erkennbar. Nicht alle hielten sich an die ausgesprochenen Hinweise sich z.B. nicht in größeren Gruppen zusammen zu finden.
(Fotos: cki)
Heidelberg (19.3.): Geschlossene Gesellschaft
Die Stadt schien an diesem Tag bereits exklusiv zu sein. Kaum waren Menschen auf den Straßen zu sehen. Außer etwaigen „Hamster“-KäúferInnen.
(Fotos: d.k.)
Frankenthal (20.3.): Wochenmarkt lockt an – empfohlene Distanz wird meist eingehalten
Schwächer besucht als sonst mutete der Wochenmarkt an. Viele Kaffees baten noch Außenbewirtschaftung an, welche wegen des sonnigen Wetters gerne angenommen wurde. Eigentlich unvernünftig und fahrlässig: Aber bis zu diesem Datum noch erlaubt. Die allermeisten Geschäfte waren geschlossen. Apotheken und Optiker-Geschäfte waren stundenweise geöffnet.
Ludwigshafen (20.3.): Viel Distanz und leere Straßen
Das Rathaus-Center und die Rheingalerie glichen „Geisterorten“. Auch die Fußgängerzonen im Innenstadtbereich waren nahezu menschenleer. Auf den Straßen zeigten sich die meisten Leute solidarisch und hielten Distanz. Aber nicht überall. Der Ebertpark war um die Mittagszeit nur schwach besucht, was als gutes Zeichen zu bewerten war. Die vor dem Klinikum Ludwigshafen eingerichtete Infektionsambulanz wurde von privaten Sicherheitsmitarbeitern abgeschirmt; derart, dass dies an die Grenzen der Pressefreiheit geriet.
(Bericht und Bilder aus Frankenthal und Ludwigshafen: c.r.)