BASF Unfallserie „Sicherheit geht immer vor“
Erst am 10. Oktober erschien im Mannheimer Morgen ein Artikel über die Häufung von Unfällen und Betriebsstörungen bei der BASF. Und das war vor dem großen Explosionsunfall am Montag, den 17. Oktober.
Der Mannheimer Morgen schrieb:
„Im ganzen Werk traten in diesem Jahr bisher 14 Mal Chemikalien aus, 2015 waren es im ganzen Jahr 13. Als Gründe wird über fehlende Investitionen zur Substanzerhaltung spekuliert. Und weil der Standort Ludwigshafen im Konzernvergleich zurückgefallen ist, werde jetzt mehr gespart, zulasten der Sicherheit.“
Inzwischen sind nochmals zwei Unfälle mit Chemikalienaustritt einschließlich des Unfalls am 17.10. auf dem Ludwigshafener Werksgelände der BASF vorgefallen, so dass man von 16 Betriebsstörungen mit Chemikalienaustritt ausgehen muss.
Die damaligen Worte von Werkleiter Uwe Liebelt “Wir sparen nicht auf Kosten der Sicherheit – Sicherheit geht immer vor“ und des BASF-Betriebsratsvorsitzenden Sinischa Horvat, der Vorwürfe, die BASF würde auf Kosten der Sicherheit im Werk Ludwigshafen sparen, und deshalb komme es zu mehr Unfällen in letzter Zeit, für absurd und „absolut haltlos” hält, erscheinen nach dem katastrophalen Unfall am 17. Oktober in einem ganz anderen Licht.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wissen Außenstehende sehr wenig über die Ursachen und die Folgen des Unfalls. Es mutet allerdings schon etwas komisch an, dass die BASF noch ein Tag danach fast nichts über die reagierenden und die freigewordenen Stoffe Auskunft geben konnte oder wollte.
Im Sinne der Sicherheit der Beschäftigten aber auch der Bewohner Ludwigshafens, Mannheims und der gesamten Region ist eine umfassende Aufarbeitung nicht nur der letzten des Unglückskatastrophe sondern der Unfallserie des gesamten letzten Jahres notwendig. Ebenso muss das Sicherheitskonzept der BASF auf den Prüfstand und gegebenenfalls überarbeitet werden.
scr