KIM-Tipp: Exportstärke und Löhne in Deutschland – gibt es einen Zusammenhang? Dienstag 17.10.2017
Dienstag, 17. Oktober 2017, um 19.00 Uhr – Gewerkschaftshaus, Bleicher/Loderer-Saal , Hans-Böckler-Str. 1, Eingang Neckarseite
mit Thorsten Schulten, Referat Arbeits- und Tarifpolitik in Europa beim WSI
Während in den Jahren von 2000 bis 2009 die Lohnstückkosten in Deutschland zurückgingen, konnten die Exportpreise trotzdem deutlich erhöht werden, ohne dass die deutsche Wirtschaft Konkurrenzfähigkeit verlor.
Lässt sich mit geringen Lohnerhöhungen und Niedriglöhnen bei Leiharbeit und vielen Werkverträgen in der deutschen Industrie erklären, dass Deutschland in 2016 wieder einmal Exportweltmeister wurde? Ist das deutsche Modell wirtschaftliche Stärke zu erlangen ein Modell, das auch andere Länder übernehmen sollten? Kann ein Wettrennen um möglichst niedrige Löhne zu wirtschaftlichem Erfolg führen?
Oder ist die deutsche Exportstärke vor allem das Ergebnis einer gut entwickelten und spezialisierten Industrie und kann sie so in geringer Unabhängigkeit von Preisen wettbewerbsfähig sein?
Trotz der deutschen Exportstärke werden Betriebsräte und Belegschaften immer wieder mit Verlagerungsplanungen in „Billiglohnländer“ konfrontiert, denen sie oft wenig entgegensetzen können. Welche Abwehrstrategien sind möglich? Sind Arbeitszeitverlängerung und Lohnkürzungen geeignet solche Verlagerungen langfristig zu verhindern?
Diese und weitere Fragen – wie der Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands zustande kommt, welche Risiken die einseitige Exportorientierung birgt und welche Rolle spielen der Binnenkonsum und die Investitionsquote in Deutschland wollen wir diskutieren. Unser Referent ist Thorsten Schulten – Referat Arbeits- und Tarifpolitik in Europa beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI).
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