Türkei bombardiert Nordirak und Rojava – Kundgebung auch in Mannheim

Türkei bombardiert kurdische Städte im Nordirak und Rojava – Kurdische Dachverband kündigt Proteste an

Kundgebung am 2. Februar mit MdB Gökay Akbulut als Rednerin am Mannheimer Hauptbahnhof

Kundgebung auch in Mannheim

auch in Mannheim gab es wie in vielen anderen Städten (siehe unten) eine Kundgebung mit ca. 70 Teilnehmer*innen am Vorplatz des Hauptbahnhofs. Dort sprachen neben einer kurdischen Rednerin, ein Vertreter der MLPD und Gökay Akbulut, die Bundestagsabgeordnete der LINKEN aus Mannheim. Sie machte auf die Verantwortung der deutschen Bundesregierung aufmerksam, die die Türkei politisch, wirtschaftlich und militärisch mit Waffenlieferungen unterstützt. Vergeblich warte man auf eine Änderung dieser Politik, nachdem Außenministerin Baerbock eine Änderung der Außenpolitik hin zu einer werteorientierten Außenpolitik an. Offensichtlich misst die Bundesregierung mit zweierlei Maß.

Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 02.02.2022

Die türkische Luftwaffe hat ab 22 Uhr Ortszeit zeitgleich das Dorf Teqil Beqil bei Dêrik in Rojava (Nordsyrien), mehrere Ziele in Şengal (Shengal/Sindschar) sowie das Flüchtlingscamp Mexmûr (Makhmour) im Nordirak (Südkurdistan) bombardiert. Nach ersten Angaben aus den Regionen sind bei Dutzenden Luftangriffen Menschen verletzt worden. Die Kampfjets starteten von der türkischen Luftwaffenbasis in Amed (tr. Diyarbakir).

Über die Opferzahlen bei den Luftangriffen gibt es aktuell noch keine genauen Angaben. Aus der deutschedem Camp Mexmûr berichtet Yusuf Kara, Co-Vorsitzender des örtlichen Volksrates, dass es mehrere Verletzte gab. „Der Angriff fand auf die Umgebung des Camps statt. Wir haben Verletzte, aber die Anzahl ist immer noch unbekannt. Das Camp wird weiterhin von Drohnen überflogen. Wir rufen das Volk und alle Kurden mit Würde dazu auf, sich gegen diese Angriffe zu positionieren. Seid aktiv, wir können diese Unterdrückung und die Besatzung nicht länger akzeptieren“, so Kara.

Proteste in Deutschland

Der kurdische Dachverband KON-MED verurteilt in einer Stellungnahme die türkischen Luftangriffe auf Ziele in Nordsyrien und im Irak und fordert die Schließung des Luftraums. Am heutigen Mittwoch werden in ganz Deutschland Protestaktionen stattfinden.

Die Co-Vorsitzende des Dachverbands Zübeyde Zümrüt erklärt: „Der Luftraum über dem Irak und Syrien muss geschlossen werden, um weitere zivile Opfer zu verhindern. Mit den Angriffen auf das Flüchtlingslager in Mexmûr, Şengal und Rojava rächt sich die Türkei an den SDF für die getöteten IS-Terroristen. Die IS-Terroristen sind bei dem gescheiterten Versuch, ein Gefängnis zu stürmen und 5000 Dschihadisten erneut auf die Welt loszulassen, getötet worden. Die Luftangriffe sind eine Vergeltungsaktion, getroffen wird die Zivilbevölkerung. Die Botschaft lautet: Ihr seid niemals sicher.“

Die Termine für die angekündigten Protestkundgebungen am heutigen Tag lauten:

Aurich: 15:00 Uhr – Marktplatz

Köln: 15:00 Uhr – Dom/HBF

Dortmund: 15:00 Uhr – Reinoldikirche

Berlin: 16:00 Uhr – Alexanderplatz

Mannheim: 16:00 Uhr – Hauptbahnhof

Darmstadt: 16:00 Uhr – Luisenplatz

Frankfurt: 16:00 Uhr – Hauptwache

Gießen: 16:00 Uhr – Kirchplatz

Duisburg: 16:00 Uhr – Forum

Bielefeld: 16:00 Uhr – Hauptbahnhof

Saarbrücken: 16:00 Uhr – Europa Galerie

Dresden: 16:30 Uhr – Albert Platz

Düsseldorf: 17:00 Uhr – Hauptbahnhof

Nürnberg: 17:00 Uhr – Hallplatz

Stuttgart: 17:00 Uhr – Kobanê-Platz/Schlossplatz

Bremen: 17:00 Uhr – Landtag

Hamburg: 17:00 Uhr – Hauptbahnhof (Vor Saturn)

Leipzig: 18:00 Uhr – Willi-Brand-Platz

Kassel: 17:30 Uhr – Königsplatz

Hannover: 17:30 Uhr – Hauptbahnhof

Kiel: 17:30 Uhr – Hauptbahnhof

Mainz: 18:00 Uhr – Hauptbahnhof

Münster: 17:00 Uhr – Hauptbahnhof

Freiburg: 17:00 Uhr – Platz der alten Synagoge

Heilbronn: 17:00 Uhr – Killianplatz

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